Beratung und Schnitt
Wir
haben in den letzten Jahrzehnten ein System entwickelt, mit dem
wir die Obstbäume unserer Kunden erfolgreich pflegen und schneiden und
das mit an den jeweiligen Geldbeutel angepassten Kosten.
Oberstes Ziel unserer Arbeit ist die Erhaltung und Rettung möglichst aller der uns anvertrauten älteren Obstbäume. Der Schnitt der Bäume ist dabei die zentrale Maßnahme. Hierfür besuchen wir die meisten Bäume je nach Bedarf und Absprache einmal in der Vegetationsruhe und einmal im Sommer.
Zur Erntehilfe -besonders in Jahren von Massenernten- halten wir verschiedene Saftpressen bereit, mit denen einfach und zügig ein köstlicher Fruchtsaft hergestellt werden kann, oder wir geben Auskunft über Mostereien in Ihrer Nähe.
Zur Sortenbestimmung arbeiten wir eng mit der Pomologenszene zusammen und engagieren uns für den Erhalt und die Rettung alter Obstsorten.
Fällen Sie nie einen Baum, dessen Sorte nicht mit Sicherheit bestimmt ist. Unwahrscheinlich, aber es könnte theoretisch der letzte einer verschollenen Sorte sein. Alle unwiederbringlich ausgestorbenen alten Obstsorten sind irgendwann einmal mit der Fällung des letzten Baumes dieser Sorte ausgestorben.
Fragen Sie uns, wir beraten Sie gerne.
Winterschnitt
In der Regel wird der Winterschnitt den Baum stärken. Obstbäume -ähnlich ihren
Verwandten,
den Rosen- reagieren gut geschnitten gemeinhin positiv auf die
oberirdische Reduzierung und die Bevorteilung der Wurzel. Die
verbliebene Wurzelkraft, verteilt auf weniger Knospen, kräftigt den
Austrieb.
Dieses Gesetz bewirkt eine eindrucksvolle
Jungerhaltung selbst alter Baumriesen. Im Idealfall eines gedachten
großen gesunden Apfelbaumes genügt das Abwerfen von 1 bis 2 3-4-jährigen
Fehl- oder Außenständern aus 5 bis 6 Kronenbereichen, wenn keine
Krankheiten ein stärkeres Eingreifen erfordert. Diese 5-12 Schnitte
erfordern allerdings ein Durchklettern der gesamten Krone.
Ein gesunder älterer Baum, der sich in seinem
physiologischen Gleichgewicht befindet, muß dann nicht mehr in jedem
Jahr geschnitten werden, was die Kosten weiter reduziert.
Der Sommerschnitt
Alte Obstbäume erfordern eine grundsätzlich
andere Pflege als z.B. die industrialisiert bewirtschafteten
Obstplantagen. Es geht hier nicht vordringlich um einen besonders hohen
Ertrag sondern in erster Linie um die Gesunderhaltung der Bäume. Hierbei
hat der Sommerschnitt einige unübertreffbare Vorteile.
Im Sommer
kann der Gärtner anhand der Laubbeschaffenheit und des Fruchtansatzes
sehr genau sehen, wie vital der einzelne Baum ist. Er erkennt jetzt
anhand von Kümmerwuchs oder sogar abgestorbenen Zweigen, wo z.B. Pilz
versucht, sich im Baum auszubreiten. Ein sofortiger Ausschnitt
verhindert möglicherweise ein weiteres Ausbreiten des Pilzes im Baum.
Ein
kleiner Teil der Wassertriebe oder diesjährigen Reiser kann bei sehr
vitalen älteren Bäumen ebenfalls im Sommer geschnitten werden. Das Laub
beschattet im Zweifel zu sehr die Früchte. Allerdings muß bedacht
werden, daß eben dieses Laub der Jahrestriebe Hauptlieferant der
Assimilate ist, welche Stamm und Wurzel versorgen. Insofern soll eine
solche Maßnahme unbedingt nur bei äußerst vitalen Bäumen angewendet
werden.
Schnittwunden verheilen während der Vegetationsperiode
besser, als während der winterlichen Ruhezeit. Da der Baum im Saft
steht, sind auch die Abwehrkräfte gegen Krankheiten sofort zu Stelle und
verhindern eine potentielle Infektion. Also ist der Sommer der bessere
Zeitpunkt für die Sanierung größerer Wunden.
Totholzschnitt läßt
sich vortrefflich im Sommer machen. Wann sieht der Gärtner besser, was
nicht belaubt ist. Totholz hat jedoch oft auch statische Funktion, die
nicht unterschätzt werden sollte. Darüberliegende belaubte
Kronenbereiche könnten Fruchtasteinbrüche erleiden, wenn statisch
wichtige Totholzbereiche geschnitten werden. In diesem Fall wird
zunächst im vorherigen Winter eine statische Entlastung der darüber
liegenden Bereiche vorgenommen.
Besonders starkwachsende Bäume
und Sorten, die am Standort nicht größer werden dürfen, werden im Sommer
durch einen starken Schnitt in ihrem Wachstum gebremst. Hierbei
sollte allerdings vorsichtig gehandelt werden.
Zeitpunkt des
Sommerschnittes ist in der Regel um Johanni, wie bei den Hecken, nachdem
der erste Wachstumsschub des Frühjahres vorbei ist. Ausnahme bilden die
Ernteschnitte bei Kirschen und Pflaumen, die zur Ernte oder kurz
dannach erfolgen.
Pflanzung alter Obstorten
Veredelung alter Sorten
Wir schneiden Reiser von vermehrungswürdigen Altbäumen und veredeln diese auf vitale Unterlagen oder auf umzuveredelnde Bäume. So werden diese Sorten für die kommenden Generationen erhalten.
Oft ist auch der typische Geschmack einer Sorte
durch die industrialisierte Produktion schon stark verändert. Unsere
Vorgehensweise verspricht ein große geschmackliche Nähe zu der
ursprünglichen Frucht.